Ein Freier, der in Deutschland zu einer Prostituierten geht, tut dies mit einem anderen Mindset als ein Freier in Schweden. In Deutschland ist Freiertum nichts Illegales, das Verhalten des Freiers wird also vom Gesetzgeber gedeckt. Er fühlt sich dadurch im Recht und meint, ein Anrecht auf die gekaufte Sexualität zu haben. Gewalt oder Übergriffigkeit kann er hinter dem Begriff „Dienstleistung“ verstecken. Die Regeln, die Prostitution betreffen – Anmeldung, Steuern, Sperrbezirk – bet...| Huschke Mau
Was bewirkt das Nordische Modell? Effekt Nummer 2: Die Anzahl der Freier reduziert sich In Ländern, die ein Sexkaufverbot eingeführt haben, ist ein deutlicher Rückgang der Anzahl an Freiern zu beobachten. Grund dafür sind mögliche Konsequenzen wie Geldstrafen, soziale Ächtung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder familiäre Konflikte. Diese abschreckenden Effekte zeigen messbare Auswirkungen. Die schwedische … „Was bewirkt das Nordische Modell? Effekt Nummer 2: Die Anzahl der Freier ...| Huschke Mau
Dieser Wandel zeigt sich auch in den Statistiken: 1996 unterstützten nur etwa 30 % der schwedischen Bevölkerung die Kriminalisierung des Freiertums. Mit der Einführung des Gesetzes 1999 stieg die Zustimmung auf ca. 75 %. In Norwegen, wo das Modell 2009 eingeführt wurde, lehnte eine größere Anzahl jüngerer Männer den Freierstatus ab. Aufklärungskampagnen und gesellschaftliche Erziehung spielen eine entscheidende Rolle, wie junge Menschen sexuelle Normen verstehen.| Huschke Mau
Das sogenannte „Nordische Modell“ (auch: abolitionistisches Modell, Gleichstellungsmodell) wurde zuerst in Schweden eingeführt, und zwar im Jahr 1999. Ihm ging jahrzehntelange Forschung voraus: Mitglieder der Regierungskommission stellten gängige Narrative in Frage, die besagten, Prostituierte seien schlecht, moralisch verkommen oder irgendwie „anders geboren“. | Huschke Mau